Geschichte des Alten Pfarrhauses

Das Alte Pfarrhaus in Bettringen ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude des Schwäbisch Gmünder Ortsteils. Mit Blick in die Chroniken ist diese in Kürze so erzählt.

Die württembergische Oberamtsbeschreibung für Schwäbisch Gmünd aus dem Jahr 1870, offiziell herausgegeben vom „königlichen statistisch-topographischen Bureau“ in Stuttgart, berichtetet kurz und knapp:

„Das an dem gegen das Unterbettringer Thal geneigten Abhang stehende Pfarrhaus […] wurde schon 1426 von der Stiftung Oberbettringen erworben, steht in schönem Garten und hat eine herrliche Lage mit prächtiger Aussicht. Die Unterhaltung hat die Gemeinde.“

Oberamtsbeschreibung Bettringen, 1870.

Neben dem Pfarrhaus stand die Pfarrkirche St. Cyriakus und bildete mit der Scheuer und dem Friedhof den Oberbettringer Pfarrhof. Lange Zeit diente es den Pfarrern als Amts- und Wohnsitz und war als ihre eigene Wirtschaft mit für den Unterhalt der Pfarrer zuständig.

Immer wieder wird der Zustand des Pfarrhauses, das eher einem Bauer- statt einem Pfarrhaus beklagt. Der neue Pfarrer Jos. Dominicus Stahl, vorher Hofprediger beim Herzog von Württemberg, lässt nun ein „für einen Geistlichen anständiges Zimmer“ herrichten (vgl. Urbarium Pfr. Vogt / Bettringen. Ein Heimatbuch, S. 89.)

Aufgrund akuter Baufälligkeit wird die Pfarrkirche abgebrochen; der Turm musste bereits in der zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts niedergelegt werden. Sie wird etwas oberhalb neu errichtet.

Das Pfarrhaus mit der Scheuer bleibt an besagtem Ort.

Pfarrer Vogt lässt im Zug des Neubaus der Kirche einige Renovierung in der Pfarrwohnung vornehmen, dass ein Pfarrer „anständig darin wohnen könne“ (vgl. Urbarium Pfr. Vogt).

Mit dem Stellenantritt des neuen Pfarrers Jürgen Mühlbacher beginnen die Planungen des Neuen Pfarrhauses direkt bei der Pfarrkirche. Das Pfarrhaus wird zum „Alten Pfarrhaus“, da er bereits nicht mehr dort einzieht. Die Pfarrscheuer wird wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Die ehem. Pfarrwohnung wird an eine Familie vermietet. Sie renovieren die Wohnung selbst. Davor werden manche Räumlichkeiten immer wieder von Gruppen, vor allem der Jugend genutzt.

Im Erdgeschoss entsteht der Begegnungsort in seiner heutigen Form sowie die Terrasse für die Außennutzung. Eine kleine Küche wird eingebaut.

Die Wohnung im OG dient dem Pastorreferenten und seiner Familie als Dienstwohnung.

Die öffentliche Bücherei der Kirchengemeinde zieht mit in das Erdgeschoss.

Erste Ideen zur künftigen Weiternutzung und Optimierung des Gebäudes werden von der Kirchengemeinde entwickelt. Sanierungsmaßnahmen sind nur eine Frage der Zeit.

Die Wohnung im Obergeschoss wird mit dem Ruhestand des Pastoralreferenten leer.

Eine Wohngemeinschaft junger Bettringer entsteht im Obergeschoss und belebt das Ensemble. Tatkräftig und mit Unterstützung vieler Helfer:innen wird die Wohnung von ihnen renoviert.

Der Kulturverein „Altes Pfarrhaus“ gründet sich und erste Events bereichern im Erdgeschoss der Bettringer kulturelle und gesellschaftliche Leben.

Die Bücherei zieht aus.

Der Kulturverein „Altes Pfarrhaus“ übernimmt das EG und gestaltet den Begegnungsort um.